Freitag, 12. Oktober 2012

SPIELEN HUNDE ÜBERHAUPT!

Was für Laien wie Spaß aussieht, ist oft die hundetypische Art sich auszutauschen. “ Hunde gehen ihre ‘Ideen’ in Form von Spielmustern weiter”, hat Trainer  Anton Fichkmeier festgestellt. “ Diese Verhalten ist Basis ihrer Sprache, es sind Wörter. Sie zeigen dabei ihr Wesen, teilen einander Empfindungen und Bedürfnisse mit und offenbaren i9hre Stärken und Schwächen. Sie treffen Übereinkünfte und legen ihren Status in der Gruppe fest.” Hunde sind in der Lage, immer wieder neue Beziehungen einzugehen. Das kann jeder bestätigen, der einen Hund aus dem Tierheim hat. Nach einer Weile ist die Bindung da. Bindung, nicht Freundschaft.

Da der Mensch schon seit Jahrtausenden das Überleben der Hunde sichert, macht die Bindung an ihn mehr Sinn als Freundschaft und Hilfsbereitschaft der Hunde untereinander Vielleicht, so  können auch mutmaßen, hat das Jahrtausende lange enge  Zusammensein mit Homo sapiens dem Hund emotionale Ausdauer und langfristiges Fair Play nie vermittelt. Es sind zumindest typisch Manchen, Verhalten ständig zu bewerten, es in Kategorien wie gut oder schlecht einzuteilen. Dabei “gibt es in der Natur   weder Belohnungen noch Strafe. Es gibt nur Entwicklungen und ihre Folgen” sagt Andreas Kieling, Deutschlands bekanntester Naturfilmer.

Hunde sind, wie sie sind, weder gut noch böse, sondern anpassungsfähig, bindungsflexibel, opportunistisch und manchmal selbstlos wie Maddison, die Dogge. Sie sind weder domestiziere Wölfe noch reines Kunstprodukt des Menschen, Sie sind irgendetwas dazwischen, und daher besteht immer noch jede Menge Erklärungsbedarf. Wenn Hunde beispielweise raufen, kommt oft der Satz: Das regeln die sich schon allein. “stimmt” sagt Kanidenforscher Günther Bloch. “Hunde machen alles unter sich aus – wenn der Mensch die Selektion akzeptiert. Wenn große und kleine Hunderassen nicht im Welpenalter zusammen sozialisiert werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass panisch wegrennende Kleinhunde von größeren Hunden mit ausgeprägtem Beutefangverhalten verfolgt und wie flüchtende Beutetier behandelt werden Können.” Der “Angreifer” ist deswegen weder böse noch aggressiv, er verhält sich nicht anders als Podenco, der einen Hasen jagt. Unsere Hunde sind zwar Tiere, aber keine pure Natur, ebenso wenig wie ein Garten, der Blumen und Pflanzen besteht, eine Wildnis ist.

 

DER BEITRAG MENSCH

Was kann der Hundehalter tun? Als  Erstes sollte Hundeleute verstehen, warum es überhaupt zu Streit kommt, rät Trainer Fichtlmeier. “Es gibt im Wesentlichen zwei Faktoren, die die hündische Kommutation und ihre friedlichen Konfliktlösung gefährden. Erst die Erziehung durch Menschen, der nicht in der Lage ist, die Sprache seines Hundes intakt zu halten, weil er ihn dressiert, statt artgerecht mit ihm zu kommunizieren. also ritualisiert über Gesten und einfache Signale, statt laut,’Bello hierher!’ zu rufen, in die Hocke zu gehen, einladend die Arme auszubreiten und freundliche Laute von sich zu geben. Verlernt der Hund, sich  in seiner Sprache auszudrücken, kommt es zu Aggressionen, weil er nicht mehr gruppenbildend agiert, agiert, sondern verunsichert in konkurrierendes Verhalten geht und Ressourcen sichern möchte. statt partizipieren zu lassen. Das heute bei vielen Hunden der Fall”.

Der zweite Grund ist laut Fichtlmeier der hohe Grad an Spezialisierung, den manche Rasen haben. “Talente”, so erklärt er, “ nehmen den Hund ein Teil der Sprache.” Für einen “normalen” Hund haben der Austausch mit Artgenossen Priorität. Für ihn sei das Gruppenbildende Element wichtiger als Hüten oder Jagen. ein Hund dagegen, der in einer extremen Talentausprägung geschlagen sei, zeige diese Spezialistentum auch in der sozialen Interaktion. “Das übergroße Talent verhindert, dass er in der hündischen Kommunikation bleibt. Er klinkt sich aus der sozialen Interaktion aus, weil sein Genetik fordert, dass er einen reiz beantworten muss.” Als Beispiel nennt Fichtelmeier einen Beagle, der das Sozialspiel in der Gruppe unvermittelt abbricht, weil er eine Spur riecht und dieser augenblicklich nachgehen muss. oder einen Setter, der mit der Gruppe läuft, einen Fasan sieht, ausschert und hinterhergeht.

Charakteristisch wäre auch ein Terrier, der beim Anblick einer Katze die soziale Gruppe augenblicklich stehen lässt. “Ein Briard, typisch für Hunde die an der Herde arbeiten, läuft außen um die Gruppe herum, attackiert kurz, wo sich etwas bewegt, läuft zum nächsten, der sich bewegt, attackiert kurz und so weiter. So ein Hund kann keine soziale Kompetenz entwickeln, weil sich nicht wirklich mit irgendeinem auf etwas einlässt. Es wird schwer ihm klarzumachen, dass man auch einfach fragen könnte: Wer bist du”

 

WONACH WÄHLT HUND SEINE FREUND?

Ist der beste “Freund des Menschen” , der schon seit Jahrtausenden unter einem Dach mit uns zusammenlebt, zu noch mehr tiefer Freundschaft und Selbstlosigkeit fähig als wild lebende Säugetiere?

Weit gefehlt! Entgegen aller Erwartungen bekamen die Kaniden im Fach Freundschaft von den Wissenschaftler eines weitaus schlechtere Note als Affen, Pferde und Delfine. Ausgerechnet beim Hund, dem Sinnbild für Treue und Ergebenheit, fanden Forscher keine Beweise für emotionale Ausdauer, langfristiges wechselseitiges Geben und Nehmen und gegenseitigen Beistand, allesamt Voraussetzung für Freundschaft. “Hunde gehen zwar freundschaftsähnliche Beziehungen zu anderen Artgenossen ein, die im selben Haushalt leben”, meint James Serpell, Direktor des Zentrums für die Interaktion von Tieren und Gesellschaft an der University of  Pennsylvania. “Auch Hunde, die sich regelmäßig in Parks treffen, haben durchaus ihre bevorzugten Spielkameraden.” Doch so ansprechend ausgelassenes Toben aussehen mag, “für tiefe Freundschaften wie sie unter Affen, Pferde und Delfine beobachtet werden, greifen diese Bekanntschaften zu kurz”, so die Wissenschaftler: Zur Begründung weist  er darauf hin dass Hunde schließlich von Wölfe abstammen, es aber kein Hinweise auf Freundschaften unter Wölfe gebe. Wölfe leben in Rudeln, also mit Familienmitgliedern zusammen. Freundschaft dagegen definiert sich als definieren sich als freiwillige Beziehung, die nicht durch Verwandtschaft oder “Vertrag”  wie zum Beispiel die Ehe zusammenhält. “ Aufgrund ihrer Domestizierung haben Hunde gelernt, sich Menschen gegenüber freundlich und ergeben zu verhalten”, erklärt Serpell. Doch sie sähen in uns eher einen ´Vormund, einen Beschützer als einen Freund  

 

Diesen Text habe ich von meiner Hundetrainerin bekommen und finde ihn sehr aufschlussreich

14 Kommentare:

  1. Es ist echt sehr interessant zu lesen.
    Trotzdem überlege ich die ganze Zwit, wen ich bei der nächsten Begegnung in seine 4 Buchstaben trete...
    Der Hund, der Tibi's Fell am Schulterblatt tief gelocht hat und ihr Ohr eingerissen hat, er ist ohne irgend eine Vorwahrnung direkt auf Tibi beißend drauf... Oder die Leinenenden, die noch sagten: "ihr Hund ist ja auch ohne Leine " und zu einer Bekannten äußerten :" bei 2 Hundemädchen gibt es ja mal öfters -Zickenalarm- ..."

    Und deswegen darf Tibi ja auch verletzt werden...
    Klar die Anzeige ist in Arbeit, weil ich erst morgen die Adresse bekomme...
    Es gibt so viel Missverständnisse... zwischen Mensch und Tier... Aber man hat doch auch ne Verantwortung !!!
    Nur das blöde daran ist, Tibi hat wieder die totale Angst, wenn ein Hund auf sie zukommt... Der Schwanz geht unter den Bauch und praktisch könnte sie auf ihrer Schwanzspitze rumkauen...
    Ein ängstlicher Hund ist ja ein tolles Objekt zum reinbeißen....
    Ja ich bin noch sauer....
    •••••••
    Ich weiß hier kann niemand etwas dafür...( ich davhte es passt da gut hin...) und dein Bericht ist echt gut...vielleicht hat deine Trainerin ja genau dazu noch etwas???
    Habt ein schönes Wochenende
    Sylvia und Tibi

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    1. Hallo Sylvia,
      sobald ich fremde Hunde begegne rufe ich Marian erst mal zu mir und warte auf die Reaktion des andern Hundeführers ab, sobald er mir signalisiert das alles in Ordnung geht gebe Marian frei, sehe ich aber der andere Hund wird angeleint lege ich Marian an den linken Wegrand ins platz mit Blickrichtung des entgegengekommen Hund, sobald dieser auf gleicher Höhe ist gehee ich mit Marian Fuß nach vorne aus der Situation raus. Vielleicht habe ich nur Glück gehabt das Marian so noch nie attackiert worden ist so wie Tibi.

      Ich sehe das Problem bei den Menschen die mit ihren Welpen nicht in der Hundeschule waren und dadurch ihre Hunde auch nicht sozialisiert worden sind. Marian hatte in der Welpen- und Junghundeschule verschiedene Rassen in allen Größen. Auch begegnet uns öfter so ein kleiner Pinscher der immer kurz vor uns angeleint wird (Marian kommt dann ins platz), der keine Hund geht dann knurrend und bellen an uns vorbei, ich denke einfach es ist die Reaktion weil er angst hat als Beutetier angesehen zu werden, da Marian doppelt so groß ist.

      Klar kannst du im nach hinein nicht mehr verändern, aber für die Zukunft hole Tibi zu dir wenn du fremde Hunde begegnest und sollte dann Tibi angegriffen werden kannst du dich schützend über Tibi stellen.

      LG Achim

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    2. PS wenn ich eine Fax-Nummer hätte könnte ich dir die 6 DIN A4 Seiten zusenden ;-)

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  2. Interessantes Thema, lies dazu mal den bericht im dogs-magazin, da steht genau das drin. Wobei hier bei der Gang festzustellen ist, dass micht jeder mit jedem und nicht alle miteinander spielen. Jedre hat seinen bevorzugten Freund. Stimmt also, was kluge Schreiberlinge so schreiben.

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  3. Dein Bericht ist sehr interessant. Ich denke schon das es zwischen Emma und Lotte so etwas wie ein freundschaftliches Verhältnis gibt. Manche Leute behaupten ja das sich zwei Hündinnen nicht vertragen würden. Alles Quatsch. Dann würden sich die beiden ja laufend fetzen. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die beiden sind sich sowas von einig, das ist mir manchmal schon nicht mehr geheuer. Die verständigen sich mit Blicken und sind sich einig.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen
    (die jetzt übrigens auch nur noch das Lied von der geklauten Kokosnuss summt)

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    1. Das ist doch bloß so im Volksmund das siech zwei Hündinnen oder Rüden untereinander nicht vertragen, einfach nur Quatsch es kommt einfach auf die Sozialisierung der Hunde an, Marian ist immer sehr freundlich im Wesen und geht total offen auf andere Hunde zu.

      Ach ja die Affenbande hat die Kokosnuss geklaut :-))

      LG Achim

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  4. Boah,so was Schweres heute Abend....aber ich finde da so einige Hunde vom Hundeplatz wieder und mir sind auch die Augen aufgegangen ,warum einige Hunde Ronny nicht in Ruhe lassen.....er läuft einfach am Schnellsten von Allen und wird vielleicht auch als Beute angesehen.....'Ronny selber hat auf alle Fälle viel vom Jagdhund..... Das mit der Freundschaft von Pferden stimmt garantiert...aber ich hatte in der Kindheit einen Rottweiler/Schäferhundmischling und mit dem verband mich was ganz Besonderes.....da er die Pferde genauso liebte ,wie ich, ging er vielleicht mehr in die Pferderichtung:-)Wir waren damals ein Dreierdreamteam....Lang ist es her...
    Liebe Grüße von Josie.

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    1. Es ist schwer ... hmm oder dein Rotwein

      Du musst eigentlich Achtgeben das Ronny nicht nur gejagtwird, ein gutes Spiel ist es wenn es abwechselnd geht, so das Ronny auch mal der Jäger ist erst dann ist alles in Ordnung unter den Hunden. Marian spielt gerne den Hasen aber sie wechselt blitzartig und jagt dann den/die Anderen

      LG Achim

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    2. Hi Achim,
      nicht Rotwein....das waren die Flohmarktkisten und die Aufregung:-)

      ....da muss ich noch mal genau drauf achten, wenn wir das nächste Mal zum Hundeplatz fahren, wer dort wen jagd.....
      LG Josie.

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  5. Auch wenn ich keinen Hund habe fand ich es auch sehr interessant. Immerhin habe ich hin und wieder auch mit Hunden zu tun. Schön finde ich es dann immer einen "unkomplizierten" Hund zu haben, einen der sich auch "führen" lässt. So übernehmen ich dann auch gerne die Verantwortung einen Hund auch mal nicht nur über den Tag zu betreuen. Ich selbst würde auch immer, wenn ich mir einen Hund zulegen würde, eine Hundeschule besuchen. Gerade auch um den Hund sofort zu vergesellschaften. Festzustellen wie er in bstimmten Situationen reagiert und dann richtig reagieren zu können.

    Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter, und auch bei Hunden kann ich mir gut vorstellen dass wenn ein Hund der ängstliche Typ ist, das sofort einem anderen Hund vermittelt wird. Je nach Charakter nutzt er es dann aus, gegebenenfalls leider mit Angriff um zu unterwerfen, zeigen dass er der Stärkere ist und der Herr.

    Ich hoffe am Wochenende auf schönes Wetter bei euch und viele schöne Spaziergänge.

    Liebe Grüssle
    Nova

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  6. Ich bin der Meinung das es immer am Ende der Leine liegt wenn Hunde Aggression zeigt zu anderen Artgenossen ist man falsch auf ihn eingegangen, ich beobachte Marian viel bei unsern Spaziergängen und leite aus ihrem Verhalten neue Trainingsideen ab

    Wünsche dir auch schönes Wochenende
    LG Achim

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    1. Klar....sorry, da hab ich nicht weit genug ausgeholt, gedacht oder wie auch immer. Sicherlich liegt es auch immer mit am Menschen am Ende der Leine (ich hab an freilaufende Hunde gedacht) Es wird genau wie im Verhalten mit Pferden sein das sich das Verhalten, die Angst oder auch Aggression vom Menschen auf das Tier überträgt. Tiere sind so sensibel und feinfühlig. Die spüren sowas sofort.

      Finde es echt gut wie du auf Lady eingehst, sie beobachtest usw. Nur so kann eine gute Besziehung mit dem Menschen und seinem Tier entstehen.

      Ich kann zwar nur aus früheren Zeiten mit dem Umgang mit Pferden, und nun im Umgang mit Katzen mitreden, aber auch dort hat es sich immer so verhalten.

      liebe Grüsse und noch einen wunderschönen Abend

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  7. Wenn alles so einfach wäre, dann gäbe es wohl nicht diese Fülle an Hunde-Literatur auf dem Markt. Allein in unserem Haushalt finden sich bestimmt 15 Hundebücher. Auch glaub ich, dass für jeden Hund/Hündin und deren Menschen (!) einzeln genau geguckt werden muss, welche Erziehungs- und/oder Trainingsmethode passt. Genügende Sozialisation ist aber bestimmt unabdingbar.
    Aber ich bin auch felsenfest davon überzeugt - dass das Problem oft am Leinenende seinen Anfang nimmt. Die Leinenendenhalten - wenn sie denn anleinen - die es am nötigsten hätten sich Gedanken zu machen, die tun leider oft gar nix...*grummel*
    Liebe Grüße - Monika mit Bente

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